Bei Regenwetter legten wir die letzten 120 km zur Südküste Portugals zurück. In Silves hielten wir zum Einkaufen.
Auf dem Orbitur Campingplatz Valverde bei Praia da Luz blieben wir drei Nächte. Trotz des schlechten Wetters wanderten wir nachmittags noch zu dem Badeort.
Am Orbitur Campingplatz Valverde führte auf der Straße von Praia de Luz kommend der Eurovelo 1 (Atlantikroute) entlang. Auf diesem fuhren wir mit dem Rennrad nach Lagos. Kurz nach dem Campingplatz bog er nach rechts von der Straße ab. Nach wenigen 100 Metern wurde der Weg aber unbefestigt. So fuhren wir auf festem Sand zunächst bergauf. Dann verlief der Fahrradweg auf einer Straße, war aber durch einen grünen Streifen auf dem Asphalt erkennbar. Nach 3,5 km verließen wir den Eurovelo 1 und bogen zur Ponta da Piedade ab.
Die Ponta da Piedade, auf deutsch die Spitze des Erbarmens, ist die Spitze einer 20 Meter hohen Felsklippenlandschaft im Süden von Lagos. Hier gibt es große Parkplätze und Restaurants. Zur Besichtigung der Klippen sind Holzwege gebaut, und es gibt zwei Treppen zu kleinen Stränden zwischen den Felsformationen. Außerdem steht hier ein Leuchtturm.
Das Panorama war unglaublich beeindruckend. Da wir mit den Rennrädern nicht zu den Stränden wollten, beschlossen wir, am nächsten Tag mit dem Auto hierher zu fahren.
Anschließend fuhren wir zum Plaza Infante Dom Henrique. An diesem Platz befindet sich der Mercado de Escravos, wo 1444 die ersten 235 Schwarzafrikaner in Portugal versteigert wurden, und die Igreja de Santa Maria de Lagos. Den Besuch der Altstadt von Lagos haben wir ausgelassen, da wir schon einmal in Lagos waren.
Auf der Flusspromenade gelangten wir über die Ponte elevatória de Lagos, einer Zugbrücke, und überquerten den Fluss Bensafrim. Vorbei am Jachthafen und dem neuen Bahnhof fuhren wir zum Strand. Auch hier gab es Strandwege aus Holz. Am Strand waren aber nur Surfer. Niemand hat gebadet.
So folgten wir der Küste Richtung Osten. Schließlich konnten wir an einem Bahnübergang für Fußgänger wieder auf die inzwischen parallel verlaufende Straße wechseln. Dort waren wir wieder auf dem Eurovelo 1. Wir fuhren noch etwas weiter, dann verließ der Radweg die Straße, führte noch etwas an einem Golfplatz vorbei und wurde dann wieder unbefestigt. Da es sich auf dem sandigen Untergrund mit schmalen Rennradreifen aber sehr beschwerlich fahren ließ, drehten wir an einem Rastplatz wieder um und fuhren diesmal auf der Straße zurück nach Lagos und weiter zum Campingplatz.
Wie bislang fast jeden Tag hatten wir abends wieder Starkregen. Der Campingplatz hatte zum Glück einen großen Gemeinschaftsraum mit Sesseln.
Am nächsten Tag konnten wir ohne Räder in Ruhe die Treppen an der Ponte de Piedade hinabsteigen, auf die Aussichtsplattformen gehen und auch oberhalb der Klippen eine kleine Wanderung machen. Das Meer war ruhig, und es gab sehr viele Touristenboote und Kajaks, die durch die Klippenlandschaft fuhren. Am Tag zuvor hatten wir keine Ausflugsboote gesehen. Die Wellen waren da wohl zu stark gewesen.
Am Schluss stiegen wir die Holztreppe zum Praia da Boneca hinab. Hier badeten auch einige. Aber es war Flut, sodass die Treppe in den Wellen endete und der Strand nur noch sehr klein war. Durch einen Tunnel konnten wir zum Nachbarstrand, aber auch da war nur noch wenig Platz.