Bilbao ist die größte Stadt in Nordspanien. Durch die Stadt fließt der Fluss Nervión, der in die Ría de Bilbao (lange schmale Meeresbucht) mündet. Bilbao hat fast 350000 Einwohner, die Metropolregion etwa eine Million. In den 1990ger Jahren änderte sich die Stadt. Aus einer dreckigen Industriestadt wurde eine moderne Stadt. Das bekannteste moderne Gebäude ist das Guggenheim Museum, das 1997 eröffnet wurde. Es ist auch die größte Touristenattraktion Bilbaos.
Zur Metrostation in Plentzia war es zu Fuß etwa 30 Minuten. Alternativ hätten wir auch mit dem Bus fahren können. Eine Bushaltestelle gab es direkt beim Campingplatz. Vorbei am Hafenbecken und dem Rathaus erreichten wir ein Fußgängerbrücke über den Fluss, die direkt zu der Metrostation in Plentzia führte. Mit der Linie 1 fuhren wir bis zur Station Moyúa. Von hier waren es 15 Minuten zum Guggenheim Museum.
Die Station Moyúa verließen wir durch ein "Fosterito", wie der muschelförmige Ein- bzw Ausgang der neuen Metro vom Volksmund genannt wird. Diese Metroeingänge wurden wie große Teile der Bilbaoer Metro von Norman Foster (Foster + Partners) entworfen. Der Weg zum Guggenheim Museum war ausgeschildert.
Der Anblick des Guggenheim Museums war verblüffend. Auf dem Platz vor dem Museum steht ein großer Hund, der mit Blumen bepfanzt war. Es ist der Puppy von Jeff Koons, das Eröffnungskunstwerk, das die Basken aber behalten wollten, und jetzt das Maskottchen von Bilbao ist. Das Guggenheim Museum ist ein avantgardistischer Bau aus Titan, Glas und Kalkstein. Der Architekt war Frank O. Gehry. Im Hintergrund ragte der Wolkenkratzer von Iberdrola, einem Energieversorger, in den Himmel.
Zuerst gingen wir auf die Puente La Salve direkt neben dem Museum, um das Architekturkunstwerk zu bewundern. Von der Brücke aus konnten wir auch die Kunstwerke Maman (1999, Spinnenskulptur) von Louise Bourgeois und den Tall Tree & The Eye (2009) von Anish Kapoor sehen. Danach gingen wir in das Museum.
Im Museum war die Architektur genauso atemberaubend wie von außen. Die Zahl der Kunstwerke war hingegen überschaubar. Sehr eindrucksvoll war die Installation "The Matter of Time" von Richard Serra. Es war eine Auftragsarbeit für diesen Raum und bestand aus acht gigantischen und begehbaren Stahlskulpturen.
Nach dem Museumsbesuch promenierten wir am Flussufer entlang. Auch hier gab es immer wieder Kunstwerke. Vorbei an der Brücke Zubizuri des Architekten Santiago Calatrava kamen wir zur Altstadt (Casco Viejo). Von der Altstadt zum Bahnhof war es nicht weit, und in der Nähe von diesem war eine Metrostation. Nachdem über den Tag angenehmes Wetter war, fing es jetzt kräftig an zu regnen.