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Paris - Brest - Paris 2007 - Erfahrungsbericht

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Start in St.Quentin
Start in St.Quentin
Nach dem Start um 5 Uhr führte die Strecke entlang der Ringstraße um St. Quentin. Durch das vorausfahrende Auto war das Tempo mit 25 km/h sehr langsam und wurde an den Kreisverkehren nochmal zusätzlich abgebremst. Ich sortierte mich weit vorne ein, um möglichen Staus und dem Zieharmonika-Effekt aus dem Weg zu gehen. Nach 15 km am Ortsausgang von St. Quentin wurde das Tempo - jetzt ohne vorausfahrende Eskorte - deutlich schneller.
Für den Anfang war mein Plan, mich so weit wie möglich im Feld zu verstecken. Wegen des starken Nordwindes nahm das Feld bald die gesamte Straßenbreite ein. Nur vereinzelte Autos störten diese Formation. Bereits nach 30 km wurden die ersten Liegeräder, die 15 min früher gestartet waren, überholt.
Im Hellen stellte sich dann heraus, dass nur noch etwa 100 Fahrer in meiner Gruppe fuhren. Auch die Gegenfahrbahn mußte jetzt aufgegeben werden. Kurz danach begann starker Regen. Nach einer Stunde war der Regen wieder vorbei und für den restlichen Tag blieb es mehr oder weniger trocken. So ging es recht bequem und schnell voran. Nach 120 km begann die Perche, eine Landschaft mit kleinen aber steilen Hügeln. Trotz der Steigungen wurde weiter ein gleichmäßiges Tempo gefahren. Wenige km vor Mortagne ließ ich die Gruppe dann ziehen, um mich mit dem Handy im Begleitfahrzeug anzukündigen.
Brücke vor Brest
Brücke vor Brest
In Mortagne gab es die erste Verpflegung. Nach einer kurzen Pause ging es schnell weiter. Leider war es in den Hügeln der Perche nicht möglich, eine Gruppe zu finden. Erst nach 30 km war ich wieder in einer Gruppe. Danach ging es 40 km flott voran bis ein paar Fahrer mit vollem Tempo in den letzten Berg der Etappe fuhren. Egal, ich ließ sie ziehen, hier Körner zu verpulvern war wenig sinnvoll. In Villaines war dann die erste richtige Kontrolle.
Nach der Verpflegungspause startete ich die dritte Etappe bewußt langsam, um auf eine gute Gruppe zu warten. Schnell konnte ich mich drei Dänen anschließen. Zu viert ging es dann mit gutem Tempo weiter. Bereits hier überholte ich die ersten 90 h Fahrer die bereits am Abend zuvor gestartet waren.
Nach einer weiteren Kontrolle kommt von Fougères nach Tinténiac dann der kürzeste und flachste Abschnitt. Leider klappte es hier nicht mit einer größeren Gruppe. Immerhin konnte ich mich aber mit einem Österreicher zusammentun.
Ankunft in Brest
Ankunft in Brest
Nach Tinténiac beginnt der schwere Teil von Paris-Brest-Paris. Von hier bis Brest ist die Strecke sehr hügelig, und auch der Belag ist deutlich schlechter als auf der ersten Hälfte. Als ich den Abschnitt nach Loudéac bewältigt hatte, war es bereits 22:30 Uhr. Damit war es jetzt Zeit für die erste Schlafpause. Jetzt noch eine Etappe anzuhängen wäre nicht sinnvoll gewesen.
Gut ausgeschlafen ging es um 4 Uhr morgens auf die nächste schwere Etappe. Ich brauchte 20 km, um in einen guten Tritt zu kommen. Erschwerend kamen hier einige steile Rampen um 10% dazu. Dann lief es wieder rund. Der weitere Streckenverlauf war recht eintönig, ein Hügel nach dem anderen, immer noch starker Wind, aber trocken. Von Carhaix ging es gleich weiter nach Brest. Hier ist der höchste Punkt der Strecke, der Roc'h Trevezel zu überwinden. Der Pass am Roc'h Trevezel (Gipfel: 384 m) ist zwar nur fast 350 m hoch, der Anstieg ist mit mehr als 15 km aber recht lang. In der langen Abfahrt hängte ich mich an ein Liegerad. Danach ging es auf den letzten Kilometern nach Brest hügelig und schnell voran. Kurz vor Brest hielt ich auf der Brücke, um wieder meine Ankunft anzukündigen und kurz den Meerblick zu genießen. Die letzten Kilometer durch Brest gingen noch einmal steil bergauf. Dann war an der Kontrolle die halbe Strecke geschafft.
Loudeac
Loudéac
Für den Rückweg von Brest nach Carhaix ist die Streckenführung anders als auf dem Hinweg. Ich mußte voll gegen den Wind fahren, so dass ich für die ersten 20 km eine ganze Stunde brauchte. Immerhin war es noch gelegentlich sonnig. Nach dem Pass vom Roc'h Trevezel war das Wetter auf einen Schlag viel schlechter. Bei leichtem Regen ging es in die Abfahrt.
Bis Carhaix war es wieder trocken, und die Strecke führte weiter über die vielen kleinen Hügel. In Gruppen zu fahren wurde immer schwieriger, weil die Geschwindigkeitsunterschiede jetzt sehr groß waren. Auf dem Weg nach Tinténiac bildete sich noch einmal eine größere Gruppe, und so konnte ich in der Dunkelheit recht entspannt ausrollen. In Tinténiac machte ich die zweite Schlafpause. 360 km bis Paris sollten danach kein Problem mehr sein.
Kontrolle in Villaines la Juhel
Kontrolle in Villaines la Juhel
Wegen Dauerregens und Verschlafens wurde ich später als geplant geweckt. Als ich nach mehr als 6 Stunden Pause wieder auf dem Rad saß, war es dafür trocken. Ich startete verhalten, danach bekam ich eine gute Gruppe und erreichte Fougères mit einer guten Zeit.
Leider machten sich jetzt die Folgen von 2 Tagen fahren bemerkbar, schmerzende Knie und Achillessehnen. Nach einer ausgedehnten Pause und einem Aspirin ging es dann fast schmerzfrei weiter. Die nächsten beiden Etappen gingen dann irgendwie vorbei. Wo ich auf dem Hinweg noch in Gruppen vorbeigerast war, kämpfte ich jetzt alleine gegen den Wind. Auch der Straßenbelag kam mir schlechter vor als auf dem Hinweg. In der letzten Stunde vor Mortagne hatte ich noch einmal Starkregen. In Mortagne wechselte ich die nasse Kleidung aus. Dann ging es nach Dreux. Diese Strecke ist anders als auf dem Hinweg. Mein Plan, mich am Ende der Perche an eine Gruppe anzuschliessen, scheiterte dann an fehlenden Gruppen. Wegen dem immer noch starken Wind hängte ich mich irgendwann genervt an zwei langsame 90 Stunden Fahrer. Kurz danach holte mich dann doch ein französischer Verein ein. Aber auch hier war das Tempo sehr gemäßigt. 30 km vor Dreux kam doch noch ein schneller Fahrer von hinten, und so ging es zu zweit zur nächsten Kontrolle.
geschafft
geschafft
In Dreux war es bereits 21 Uhr, und kurz nach meiner Abfahrt wurde es dunkel. Auf dieser Etappe lief dann fast alles schief. Erst merkte ich, dass dieses Mal meine Flaschen nicht aufgefüllt worden waren. Zurückfahren wollte ich auf der letzten Etappe aber auch nicht. Dafür holte ich mir die Zusatzkilometer, als ich einen Richtungspfeil übersah und ewig in die falsche Richtung fuhr. Als ich wieder auf der Strecke war, hatte ich 13 km zuviel auf dem Tacho. Jetzt kam wenigsten eine Gruppe von hinten. So brauchte ich mir wegen der Strecke keine Sorgen mehr zu machen. Aber besonders schnell ging es so auch nicht voran. Als ob das nicht genug wäre, hatte ich auch noch ein Problem mit dem Rücklicht, das mich weitere Zeit kostete. Auf den letzten Kilometern schien ich dann einen Fahrer nach dem anderen stehen zu lassen. Der Eindruck muss aber etwas getäuscht haben, denn der Schnitt für die letzte Etappe war nicht besonders hoch. (Tachoschnitt etwas über 20 km/h) Nachdem ich auf den letzten Metern noch einmal falsch abgebogen war, erreichte ich endlich das Ziel. Die letzte Kontrolle erreichte ich um 1:53 Uhr. Nach den Formalitäten durfte ich noch eine Dose Cola abholen, danach war PBP für mich beendet.

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    Torsten Krüger, 2007, 2013
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